Ehrenamt-Tagebuch - Teil 12


20.05.19 ein neuer Versuch. Ich habe einen Virus eingefangen. Nein, nicht ich, der PC

16.05.2019 - Integrationstalk im Ankerzentrum

wegen des Ramadan alles etwas schwierig. Die Essenszeiten der Unterkunft passen nicht zu den Essenszeiten des Islam, während des Ramadan.

Frauen kamen keine, sie mussten für die Kinder kochen. Der Kreis Asyl bietet ja auch dem Ankerzentrum gegenüber eine Küche  an

Mit etwas Verspätung trudelten dann so einige ein. Meistens Jemeniten, aber auch ein neuer junger Mann aus Sierra Leone, einer aus Jordanien, und 2 neue aus dem Jemen.

Erst mal ein bisschen geratscht bis mehrere da waren.

Dann haben wir den Unterschied zwischen Ramadan und Ramadama besprochen. War viel Spaß. Das eine ist für innen, dass andere für
außen.

Wir haben über Jubiliäumsjahre gesprochen:

70 Jahre Grundgesetz

100 Jahre Frauenwahlrecht

und 100 Jahre Innkanalbau

Das war auch ein Zusammenprall der Kulturen. hier sind Preussen und Evangelische auf Bayern und Katholiken getroffen. Damals  sind die Fetzen geflogen.  Kommt mir alles sehr aktuell vor. Andere Kulturen, andere Religionen, nicht mal das Deutsch hat hier geholfen.

Und dann habe ich ihnen das Foto eines Waldkraiburgers gezeigt, der "Internationale Deutsche Meister in "Men's Physique" geworden
ist. Sie waren begeistert. Sooo toll können Deutsche Männer aussehen?! Der junge Mann aus Sierra Leone ist geradezu
ausgeflippt. Jetzt hat er ein Ziel. (Zeitung vom 15.05.)

Ein Jemenit, der mit Familie hier ist, hat mich auf eine Wohnung angesprochen. Ich versuche gerade einen Termin bei bei der Caritas zu
bekommen. Sie hilft bei der Wohnungssuche Diese Familie darf wohl hier bleiben - 6 Personen.

Habe gerade einen Termin für Donnerstag bekommen.

Ich hatte eine Karte von Waldkraiburg dabei um ihnen zu zeigen, wo der Kanal ist. Wo können sie solch eine Karte bekommen, möchten sie
gerne haben.

wurde bereits von einem Kollegen organisiert. Toll

Sie haben auch gehört, dass es hier  einen großen See gibt - Chiemsee - den würden sie gerne mal sehen.

Wenn es einen Zuschuss gibt, dann würde ich für 2 x einen 9-Sitzer-Bus besorgen - meine Schwester kann ihn fahren - und auf 2
x mal mit ihnen an den Chiemsee fahren. Die Gruppe ist zu groß, daher 2 x. Ich muss ja auch immer mitfahren.

Oder können wir einfach ein paar Autos mit Fahrer organisieren?

Für die Zeit nach dem Ramadan wollen wir gemeinsam ins Industriemuseum gehen. Und ein Spaziergang nach Kraiburg ist auch
angedacht. Dann habe ich eine SMS von einem Jemeniten bekommen - er ist Arzt:
... thanks for everything you did to us so far.


14./15.05.19 - Computersprachkurs und Konversationskurs - verlief soweit alles ganz normal - es könnten mehr Teilnehmer sein. Aber die, die da sind, nehmen sehr aktiv teil. Macht immer viel Freude.

16.05.19 - ich habe auf der Straße Bekanntschaft mit einem Mann aus Gambia gemacht. Ich treffe ja nur noch Migranten, bin ihnen gegenüber immer sehr freundlich und grüße sie alle. Er war erst ein paar Tage in Waldkraiburg und wohnt in der Gemeinschaftsunterkunft. Er hat mich gefragt, wo er Deutsch lernen kann. Da hat er die richtige gefragt. Habe ihm gleich von unseren Angeboten erzählt und hoffe, dass er am Dienstag kommt.

Ich hatte ihn gefragt, wo er vorher war - in München und am einem ganz fürchterlichem Platz - wo? In Schrobenhausen!! Da sagt er mir nichts neues. Einfach eine Katastrophe, er ist froh, dass er diesem Ort entkommen ist. So viele Menschen in einem Raum und keinerlei Deutschunterricht. Ich weiss das alles und kenne auch den Ort. Er war froh, dass ich ihn verstanden habe.

20.05.19 - Skype mit meinem nigerianischen Freund in den USA

Nach Europa möchte er nicht mehr, nachdem was er alles hört und liest. ABER:  Deutschland ist er dankbar. Er hat einen Schlafplatz, was zu Essen und Kleidung bekommen. Das ist mehr als man woanders erwarten kann. Er wäre gerne geblieben, aber das wollte man leider nicht.

Unsere Freundschaft kann uns niemand mehr nehmen. Das war der größte Gewinn.

Und mich besuchen will er auch immer noch. Hoffentlich klappt es noch rechtzeitig. Bin ja auch nicht mehr so jung.

21.05.19 - Busfahrt an den Chiemsee - eine Organisatorin vom Kreis Asyl kümmert sich drum. Finde ich Klasse.

Computerklassenzimmer - sind leider nur 2 gekommen. War wohl zu viel Regen. Einer, der immer kam, hat eine Familienzusammenführung in Bonn bekommen. Endlich.

Einer heute wollte die Agentur für Arbeit in der Kreisstadt anrufen. Ich habe gesagt, dass ich ihm helfe. Nachdem wir mehr als 30 Minuten in der Warteschleife hingen, haben wir aufgegeben. Er soll jetzt morgen mal hier zum Jobcenter gehen, und wenn er da nicht klar kommt, gehe ich am Freitag noch mal mit ihm hin. Er hat seit Wochen kein Geld mehr ausgezahlt bekommen. Unbezahlte Rechungen, z.B GEZ erhöhen sich, je länger nicht bezahlt wird.

Er war auch sehr müde, das macht ihm alles Stress und er kann daher nicht schlafen.

22.05.19 (heute hätte  mein Mann Geburtstag gehabt - immer ein komischer Tag für mich)

Konversationskurs: Es war nur das gemischt Ukrainisch/Afghanische Ehepaar mit seiner kleinen Tochter da und der junge Mann aus Südkorea - er kam spät. War noch beim Jobcenter.

Wir haben über das Grundgesetz gesprochen - dass bei uns jeder leben kann, wie er will, so lange er andere damit nicht verletzt, ist für sie schwer zu verstehen. Jedem seine Religion können sie  aber gut akzeptieren - Korea christlich-katholisch, Urkaine russisch-orthodox, Afghanisten und ich - schmerzfrei keine Religion mehr. Dann bekam der Koreaner einen Anruf von der Ausländerbehörde. Er hat das nicht verstanden und an mich weiter gereicht. Er muss erst seinen Universitätsabschluß als in Deutschland gleichwertig anerkannt bekommen, dann kann er arbeiten. Bis dahin bekommt er keinerlei Geld. Keine Wohnung, kein Essen - einfach nix. Und die Anerkennung kostet auch viel Geld und er muss dafür nach München fahren. Wovon soll er leben, wo wohnen? Bin mal gespannt, wie das wird. Er hat ja einen Arbeitsplatz, den er aber nicht annehmen darf.


23.05.19 - Meine neue Kollegin hat mich gefragt, ob ich ihr bei einem Gespräch mit einer Kongolesin helfen kann, die in der Schule (BFZ) Probleme hat.

Wir dachten immer, es wären Probleme mit der Lehrerin. Nein, mit den Mitschülern. Sie ist die einzige Afrikanerin und fast nur Arabern und Afghanen.

Diese greifen sie an, was sie hier will, sie soll wieder zurückgehen. Sie mag die Lehrerin, erwartet aber Unterstützung. Die Kollegin wird mit der Lehrerin, die sie kennt, sprechen.

24.05.19 - Es ging schon morgens los. Mein Schützling in Schrobenhausen, der am Montag zum Anästesiegespräch nach Regensburg muss, hat von der Ausländerbehörde nicht das richtige Papier bekommen. Man hatte es ihm bis Donnerstag zugesagt, war aber nicht da (ist immer noch nicht da).

Wo er denn seine Krankenversicherungskarte hat. Weiss er nicht. Na mittlerweile ist sie aufgetaucht - er arbeitet ja jetzt bei McDonalds. Saftladen, nur Mindestlohn und das bei ständiger Verfügbarkeit, bei 30 Stunden pro Woche. Das wird noch zu Schwierigkeiten führen, da er auch noch einen Minijob in einer Autowerkstatt bekommen hat. Ein sehr fleißiger junger Mann.

Da ist sein schwieriges Englisch nur schwer lesen konnte, habe ich den anderen jungen Mann, der hier lebt, gebeten mir  zu helfen. Hat er gemacht. Ich hoffe jetzt geht alles klar.

Dann kam eine  Whatsapp von einem jungen Migranten im Ankerzentrum. Sein Asylersuchen wurde abgelehnt. Allerdings wurde hier der Einspruch des Anwaltes noch nicht berücksichtigt. Also habe ich mich für Samstag im 9 Uhr 30 mit ihm verabredet.

Dann kamen von einigen Schützlingen Papiere, die ich an den Anwalt weiterleiten sollte - per Whatsapp - leider geht aufgrund eines Virus im PC nicht mehr alle Programme. So habe ich die Texte abgeschrieben und an den Anwalt geschickt. Andere warten auf Termine beim Anwalt. Ich soll doch mal nachforschen. Also ich hatte eigentlich vor, mich meiner Wohnung anzunehmen, aber das fiel aus. Von 21 Uhr bis 23 Uhr 30 hat mir dann die neue Kollegin über Teamviewer geholfen, meinen Laptop auf Vordermann zu bringen. In den nächsten Tagen geht es weiter. Ein neues Virenprogramm muss noch installiert werden.

Ich glaub es war gestern noch mehr, aber das habe ich schin wieder vergessen.

25.05.19 - Samstag

Also der junge Mann kam nicht zur Verabredung. Ich hatte mir große Sorgen gemacht. Er hatte das wohl verpennt. Durch den Ramadan sind sie nachts auf und sind dann morgens todmüde. Also haben wir uns dann für den Nachmittag verabredet. Ich habe ihn um 16 Uhr am Ankerzentrum abgeholt. Hat geklappt.

Auf dem Weg dahin habe ich 2 Nigerianerinnen mit ihren Kindern getroffen. Sie saßen in dem Bus, der am Donnerstag mit 44 Migranten an Bord total ausgebrannt ist. Der Fahrer hat es geschafft alle Leute heil rauszubringen.

Dann habe ich vor dem Ankerzentrum einen der Yemeniten getroffen, der mir hilft, Fahrten an den Chiemsee zu organisieren, bzw. zu klären, wer mit fahren will. Vom Kreisjugendring bekommen wir einen 9-Sitzer, den meine Schwester fahren wird. Es sind aber mehr als 14 Leute, so dass wir 2 x fahren, Samstag und Sonntag - Ende Juni  - müssen. Evtl. kann ich noch jemand mit PKW organisieren. Als ich da mit mehreren Migranten vor dem Ankerzentrum stand kam einer vom Sicherheitsdienst und wollte wissen, was los wäre. Alles ok. Nur nette Leute. Dann ist es ja gut. Ja ist es.

Ich bin dann mit dem sehr jungen Mann aus Sierra Leone in den Park, da stehen Bänke. Ich habe ihm dann noch mal alles erklärt und was da in den Briefen steht, ist alles auf Deutsch. Er ist ja erst seit Februar hier. Dafür kann er sowieso schon viel. Er unterstützt uns ja auch Computerklassenzimmer.

Er hat schon so viel mitgemacht und auf der Flucht übers Mittelmeer wurde seine Mutter von Libyschen Milizen erschossen. Sie wollten das Boot stoppen.

Mit 16 Jahren hat er sein Land verlassen, jetzt ist er gerade mal 18.

Im Park haben wir dann noch den Afghanen getroffen, der mit einer Ukrainerin verheiratet ist und die beide immer in meinen Konversations- und Integrationskurs kommen. Sie haben wir für Dienstag den Transfer bekommen in eine andere Unterkunft raus aus dem Ankerzentrum. Wohin? Weiss er nicht. Er wird mir über den Sierra Leoner die Adresse zu kommen lassen.

Heim gekommen war dann die Anfrage da, ob ich einen kostenlosen Schwimmkurs organisieren kann. Für meine beiden Fußballer hier.

Also es wird mir nicht langweilig.

28.05.19 - Computersprachkurs

Nur 4 Leute, wovon 2 ziemlich spät kamen. Eine neue Kongolesin kam mit Sohn, war nicht so einfach. Ihm war langweilig, er durfte nicht alle meine Süßigkeiten aufessen, also hat er gebrüllt. Sonst nix besonderes. Für den nächsten Tag hatte ich mich mit dem Koreaner vor dem Konversationskurs verabredet.

29.05.19 - Konversationskurs und mehr

das war ein Tag der nicht stattgefundenen Termine. Morgens fiel der Weibertratsch aus, aber ich hatte mich ja wieder mit dem jungen Sierra Leoner aus dem Ankerzentrum verabredet. Wollte beide Termine verbinden. Der junge Mann kam auch nicht. Also viel Zeit für nix vertan.

Am Nachmittag um 14 Uhr treffen mit dem Koreaner. Sämtliche Behörden "abeiten" mittwochs nicht, also konnten wir nix erreichen. Morgen ist hier in Bayern Feiertag, also geht morgen auch nix, dann ist der Freitag Brückentag. so eine Schei..... Jetzt muss ich mal sehen, ob  ich wenigstens per Email am Freitag schon was anleiern kann. Außerdem will ich mich am Freitag mit den Sierra L. treffen, hoffe es klappt.

Konversationskurs -  niemand gekommen, hat ja  geregnet. Jetzt habe ich dort meine Lesebrille vergessen und die Bücherei öffnet erst wieder am Dienstag. Mananomanonman. Ein Tag zum Vergessen.


30.05.19 - langsam macht sich mein Alter bemerkbar, ich habe bis 10 Uhr geschlafen. Nichts mit seniler Bettflucht im Alter.


Dann habe ich erfahren, dass die so nette jemenitische Familie nach Mittenwald verlegt wurde, ich hoffe, wir bleiben in Kontakt

Mein nigerianischer Schützling, der in Richtung Erding verlegt wurde, hat auch heute angerufen, schon so lange nichts mehr gehört, er braucht auch meine Hilfe, er schickt mir später Post, die er bekommen hat. Dann hatte er heute seinen charmanten Tag. Ich wäre ja noch so jung. Ob er nicht weiss, dass ich schon 74 bin? Doch, aber er kennt jüngere, die sind älter.

Dann kam eine Whatsapp vom Koreaner, ob ich ihm einiges ins Englische übersetzen kann. Puh, ist  auch nicht gerade mein Wortschatz, aber inzwischen erledigt.

Mit den Sierra Leoner einen Termin vereinbart. bzw. einen Vorschlag gemacht. 4 Stunden später noch keine Antwort.

Für meinen Schützling in Schrobenhausen einen Brief an seinen Arbeitsgeben geschickt, erklärt, dass er am 07.06. zur OP nach Regensburg muss und dass er einen Arbeitsplatz weg von der Hitze braucht. Aufgrund seines offenen Rachens verträgt er das nicht.

Aber er hat ja noch einen Minijob in einer Autowerkstatt, da gefällt es ihm gut. Vielleicht kann er da mal Fulltime arbeiten und bei McDonalds wieder aufhören.


Also auch Feiertage sind Arbeitstage - sehr gut für eine Rentnerin. Für morgen stehen auch schon Termine an

31.05.19

So heute hat das Treffen mit dem Sierra Leoner geklappt. Er musste ja dringend den Bescheid vom VG haben, dass sein Fall nun vor dem Deutschen Verwaltungsgericht zur Entscheidung liegt. Die Abschiebung nach Italien erstmal ausgesetzt ist. Da fiel ihm ein Stein vom Herzen. Na hoffentlich halten sich unsere Behörden dieses Mal daran. Voriges Jahr musste ich ja leider erfahren, dass das nicht immer der Fall ist. Der eine Mann aus Uganda wurde trotzdem nach Italien abgeschoben. Lt. Anwalt hätte er zurückgeholt werden können. Dauert allerdings Monate. Aber er wollte gar nicht. Ihm gefällt es in Italien besser, die Leute sind netter. Er hat innerhalb weniger Wochen mit einem Freund zusammen eine Wohnung bekommen und bereits nach 14 Tagen Sprachkurse. Mittlerweile hat er einen Job in einem Catering-Unternehmen des UNHCR in Aussicht. Die entsprechende Ausbildung (gesunde Ernährung) hat er auch mit Erfolg inzwischen abgeschlossen. Und das alles auf italienisch. Deutsch kann er aber auch noch recht gut. Wir schreiben uns in 3 Sprachen.

Er ist aber im Norden Italiens gelandet, in der Nähe von Turin.


Dann hat mir heute der Nigerianer, von dem ich gestern schon geschrieben hatte, seine Probleme "zugeschickt", Mahnung und Zahlungsbefehl. Hat er verstreichen lassen. Er hatte sich eine Kredit-Goldcard aufschwatzen lassen. Das Geld hat er gar nicht. Jetzt muss ich am Montag mal mit dem Inkassounternehmen telefonieren und versuchen, noch etwas zu retten. Immer wieder sage ich ihnen: nichts unterschreiben, erst mal mir den Vertrag schicken. Man hätte ihm gesagt, alles wäre umsonst. Umsonst gibt es nichts in Deutschland und schon gar nicht, wenn es um Geldinstitut oder ähnliches geht.

Mit unserem Zahlungsverkehr haben sie es schwer. Und viele denken, wir Deutschen wären gut. Woher wohl dieser Eindruck kommt? Wahnsinn.


03.06.19

Laptop zickt rum. Zum Glück geht das Telefon und so habe ich für den jungen Mann aus Nigeria (PJ) bei dem Inkasssunternehmen angerufen.

Man läßt sich auf eine Ratenzahlung ein, obwohl alle Termine bereits verstrichen sind. Er hat da keinen Vertrag schriftlich abgeschlossen, sondern per PIN

und wer weiss was noch eine Goldcard mit Creditvolumen gekauft. Man hatte ihm bei dem Karteninstitut gesagt, dass er durch den Abschluss für die Karte Kredite umsonst bekommt. Er wollte ja dringend Geld haben, damit er einen Sprachkurs bezahlen kann, im Landkreis Erding gibt es so etwas nicht umsonst. Da ist unser Landkreis viel besser aufgestellt und auch positiver eingestellt.

Auf jeden Fall habe ich ihm eindringlich klar gemacht, dass er die Raten pünktlichst bezahlen muss. Wenn er jetzt nicht zahlt, geht zum Anwalt und Gericht.

Ich habe schon einmal erlebt, wie aus 40 €Schwarzfahren, 600 € wurden. Mit Gericht und Haftandrohung.


Jetzt muss ich heute Náchmittag noch mal versuchen, für den Koreaner (CK) was bei der Agentur für Arbeit in Nürnberg was zu erreichen. Auch bei der Ausländerbehörde in Nürnberg muss ich anrufen. Meist brauchen die eine Mail und das geht bei meinem Laptop zur Zeit nicht. Morgen Abend wird er abgeholt. Ich hoffe, die Kollegin kann ihn auf Vordermann bringen.

Skype geht auch nicht. So schade, montags ist ja immer Skype-Tag mit meinem nigerianischen Freund in USA


11.06.19 - endlich kann ich wieder im Tagebuch schreiben - lag aber an meiner Dummheit

04.06. - Computerklassenzimmer

überfüllt - nur einer - ein Nigerianer. Wir haben uns 1 1/2 Stunden gut unterhalten. Er meinte, dass es doch egal wäre, ob ich das Geld für einen Teilnehmer bekomme oder für mehrere. Ich bekomme gar kein Geld, im Gegenteil, alles was ich an Süßigkeiten und Obst mitbringe zahle ich aus eigener Tasche. Auch die Einladungen zum Kaffee. Er guckte mich an, als ob ich bekloppt wäre. Ich habe ihn dann mal aufgeklärt, wer von uns alles ehrenamtlich, also ohne Geld arbeitet. Ich glaube, er sieht uns jetzt mit anderen Augen an.

Am Abend kam dann noch meine Kollegin und hat den Laptop abgeholt - am Samstag Abend hat sie ihn wieder gebracht. Da haben wir auch  noch mal 3 Stunden dran gesessen. Drucken kann ich immer noch nicht.

05.06.19 - Konversations- und Integrationskurs

Auch nur einer. Der Südkoreaner, für ihn hatte ich am Tag zuvor einige Telefonate geführt. Er ist ja kein Asylsuchender, sondern wartet auf seine Bluecard.

Das ist auch ein Geschiss. Er hätte ein sehr gut bezahlten Job als CAD-Architekt hier Waldkraiburg. Aber es dauert bis er diese Karte bekommen. Agentur für Arbeit, Nürnberg (war für ihn zuständig)  schickt ihn nach Mühldorf - Mühldorf wieder nach Nürnberg. Dann: er braucht seine Universitätsabschlüsse beglaubigt. Das hätte man doch eher sagen können, bei der Deutschen Botschaft in Seoul.

Nürnberg hat in wieder nach Mühldorf geschickt. Das war letzten Freitag, neuesten Stand weiss ich noch nicht, erfahre ich vielleicht heute.

Die Ausländerbehörde hier in Mühldorf macht das gleiche Spiel, er ist jetzt schon einige Monate in Deutschland und lebt von seinem Ersparten.

Wir sind wirklich lahme Enten.

06.06.19 - Integrationstalk

Das hätten wir wissen müssen, es war der letzte Tag vom Ramadan, Zuckerfest. Es war niemand da. Ein Nigerianer, der in den Sprachkurs wollte und vor verschlossenen Türen stand, hat sich dann mit mir unterhalten und ich konnte ihm gleich einiges zur Integration sagen und Informationen geben. Also war ich nicht umsonst da. Der junge Mann aus Sierra Leone, der vom ersten Tag an da war, musste zum Zahnarzt. Kam aber um sich zu entschuldigen.

Auch eine jemenitsche Familie hat sich entschduldigt. Sie hat ihre Verwandten in Baden-Württemberg besucht um das Ende des Ramadan gemeinsam zu feiern. Ebenfalls ein alleinstehender jemenitscher Arzt war entschuldigt. Eine jemenitische Familie wurde ein paar Tage vorher nach Mittenwald verlegt.

Mit allen stehe ich aber in gutem Whatsapp-Kontakt.

07.06.19

Heute musste mein ugandischer Schützling, der auch  Weihnacht bei mir ein paar Tage verbracht hat, wegen seiner Gaumenspalte ins Krankenhaus zur OP. UNI-Klinikum Regensburg. Sein Hausarzt und der Professor, der ihn jetzt operiert hat, haben sich für ihn stark gemacht. Mit beiden Ärzten stehe ich in EMail Kontakt. Sie antworten beide meist sehr sehr spät in der Nacht. Aber immer sofort.

Ich habe meine schlechte Meinung über Ärzte etwas revidiert.

MS hat mir Bilder einen Tag nach der OP geschickt. Schaut irre verquollen aus. Aber er ist so glücklich, weil der Professor so  nett zu ihm ist.

Ich habe dann mit dem Prof. vereinbart, dass ich ihn zusammen mit meiner Schwester am Donnerstag aus dem Krankenhaus abhole - ich zahle ihr den Sprit - und ihn mit zu mir nach Hause nehme, er braucht noch für 5 Tage Breikost. Mal sehen, was von meiner Ausbildung zur Diättherapeutin noch übrig ist. Am Montag muss er wieder nach Schrobenhausen zurück.  Er muss am Dienstag dort zum Hausarzt - einen anderen darf er nicht aufsuchen - damit die Fäden der Bauchwunde (wohl für die Betäubung) gezogen werden können. Die Fäden am Gaumen lösen sich von alleine auf hat mir der Prof. geschrieben. In 3 Monaten soll es dann eine weitere OP geben, damit ihm die Nase gerade gestellt werden kann, damit er auch wieder besser Luft bekommt.

09.06.19.

 ich habe für andere Schützlinge versucht Termine beim Anwalt zu bekommen. Der hat aber  bis 24.06. Urlaub. Wenigstens konnte ich heute morgen (11.06.) seine Sekretärin am Telefon erreichen.

10.06.19 - KEIN SKYPE

Jetzt hatte ich endlich wieder Skype um mit USA zu skypen. Aber leider war er den ganzen Tag außerhaus. Er hat Stunden für einen Antrag zur schriftlichen Prüfung zur Führerscheinumschreibung angestanden. Sein einziger freier Tag in der Woche war futsch. Jetzt muss er sich auch noch mal für die Prüfung den Donnerstag freinehmen. Vielleicht können wir da abends skypen.

Ansonsten hatte ich den ganzen Tag mich um "Regensburg" gekümmert. Nicht ganz  3 Stunden war meine Schwester da.

11.06.19 - Computersprachkurs

Niemand gekommen.

Allerdings hatte ich mir für 16 Uhr meinen Sierra Leonischen Enkel hin bestellt. Und so musste ich 1 1/2 Stunden auf ihn warten. Aber er war sehr pünktlich. Die Ausländerbehörde weiß auch nicht was sie will. Oder doch - einfach alles sehr schwer machen. Erst sollte er eine Geburtsurkunde beibringen. Hat er gemacht. Eine beglaubigte Abschrift. Das Original wird man ja nicht hier herschicken, was ist, wenn es verloren geht. Dann hat er auch nichts und kann es nicht mal beweisen. So was bescheuertes. Jetzt wollen sie einen Pass. In diese Botschaft kommt man nicht rein, Antwort bzw. einen Termin bekommt man auch nicht, habe ich ja schon probiert. Jetzt werde ich am 24.06. mit ihm zur Ausländerbehörde fahren. Lange wird ihm der Ausbildungsbetrieb den Platz nicht mehr freihalten.

Ich hatte mir auch den anderen Sierra Leoner einbestellt - er wollte mir das Geld bringen, dass ich ihm für den Anwalt geliegen hatte und auch die erste Abzahlung für den Anwalt - er hatte geschrieben, dass er das Geld jetzt hat. Ich habe ihn dann über Whatsapp angeschissen.

Tut ihm leid. Mir auch, ich bin stocksauer

12.06.19 - Konversation

3 x dürft Ihr raten - jaha - es ist niemand gekommen. Traurig

Auf dem Weg, kurz vor der Gemeinschaftsunterkunft, habe ich einen jungen Afrikaner gesehen, der wahnsinnig viel Gepäck dabei hatte. Vom Bahnhof bis dahin sind es ca. 2,5 km. Er hat immer einen Teil des Gepäcks 3 m nach vorne  getragen und dann das nächste nachgeholt. Niemand hat ihm geholfen.

Ich habe ihm dann einen Teil des Gepäcks - war sehr schwer - abgenommen und ihn wenigstens für ca. 50 m die Last erleichtert. Wo waren die anderen? Wir sind so richtige Banausen geworden.


Heute war ich auf dem Wochenmarkt und habe Hühnerklein und Flügel und Brust gekauft. Aus dem Hühnerklein und den Flügeln koche ich gerade eine Brühe, damit meine Breichen auch etwas Kraft bekommen. Fürs Joghurt habe ich Bananen und Beeren gekauft. Alles was man locker mampfen kann.

Ich hoffe, dass ich meinen Schützling gut aufpäppeln kann.

Morgen um 8 Uhr fahren wir los

13.06.19 - Regensburg

Wir sind pünktlich los gefahren, haben dann in Regensburg Cappuccino getrunken und ein Croissant dazu.  Dann Richtung Dom. Wir waren beide noch nie in Regensburg - erst sind wir in den Dom - für uns beide einfach nur scheußlich. Dann haben wir gesehen, dass beim Dom eine Stadtfahrt startet. haben wir gemacht. Wunderschöne Stadt mit vielen kleinen Gassen, mit kleinen Geschäften, in denen es allerdings alles gibt, was man nicht braucht.

Regensburg wurde im 2. Weltkrieg nicht zerstört. Merkt man mit Freude

Um 12 Uhr 30 haben wir dann einen glücklichen, aber erschöpften jungen Ugandaer abgeholt.

Zuhause wollte er erst mal duschen, dann gab es erstmal nur Hühnerbrühe. Er hatte bis dahin seit letzten Donnerstag nichts mehr gegessen, nur künstliche Ernährung. Aber Abend kam dann die Frage nach Suppe mit Inhalt. Scheint gut gegangen zu sein. Morgen mach ich Couscous dazu und am Samstag gibt es Karoffel-Kohl-Matsch mit Rinderhacksauce. Ich glaube, das kann ich riskieren.

Montag Morgen geht es zurück nach Schrobenhausen - Arzttermin wahrnehmen.

14.06.19

Gestern Abend noch geklärt, wann ich im Bad bin. hat wunderbar geklappt. Frühstück: Griechischen Joghurt 10 % Fett, 1/2 Eimer mit frischen pürieren Himbeeren und Erdbeeren, dazu Wasser und Tee mit Honig.

Dann waren wir zusammen einkaufen. Wir standen an der Eistruhe, da kam eine Familie mit Kind (2 Jahre?). Das Kind wollte an dem "Schwarzen" nicht vorbei und so sind die Eltern wieder umgekehrt. So werden Idioten erzogen.

Am Nachmittag kam "Fußball-Uganda" vorbei - sie sind ja hier zur Freunden geworden. Ich hatte Eiskaffee gemacht. Beide haben sie meine Couch und den Fernsehsessel genossen. Draußen auf der Loggia war es zu warm 45 Grad. Puh - Henry hat für einige Zeit ein E-Bike überlassen bekommen. Das macht ihm Spaß. ein eigenes ist vom Praktikantenlohn nicht machbar. Und wenn er in der Ausbildung ist auch nicht.

Es gibt vielleicht dämliche Leute. Er arbeitet ja ihm Verkauf und Einkauf. Fragt ihn nicht einer aus der Produktion "und was machst DUUUU da".

Antwort: Das gleiche, wie die anderen.

Stadtfest am Abend

nach dem Abendessen sind wir los. jede Menge Fressbuden, was ein Glück, dass er zur Zeit mehr Schonkost essen muss. Bei der Menge, die mein junger Mann hier verdrücken kann, wäre das ein teurer Spaß geworden. So blieb es bei einem Bier.

Was war ein sehr schöner Abend, auf jeden Fall für mich. Waldkraiburger, die ich kannte, waren meine Schwester und der neue Nachbar, beide haben wir zufällig getroffen. Was ich nicht wußte, sie kannten sich.

Als erstes habe ich 3 ehemalige afghanische Schüler getroffen, sind aber keine Schüler, teils berufstätig, teils hängen sie rum. Die Freude uns zu sehen, was trotzdem groß. Dann kam ein Gambier, der seit ewigen Zeiten verspricht in die Kurse zu kommen. Er kommt jetzt wirklich! Wers glaubt.

Dann kam ein Trupp der Jemeniten. Normalerweise langen sie keine fremde Frau an. Aber die  Freude war so groß, dass sie alle gute Erziehung vergessen haben. Leider sind die Bilder nicht gut geworden - ich schau so blöd (wie immer, sagt meine Schwester). Später kam dann auch noch ein Jordanier, der ist vor Freude richtig ausgeflippt. Dann kamen 3 ehemalige Eriträer. Die treffe ich allerdings öfters. Liebe Kerle. Dann haben wir noch einen getroffen, den ich kenne, aber nicht mehr weiss woher. Der war aber in einem Riesenpulk anderer Afrikaner, alles Kongolesen - herrliches Spektakel.

Mein Begleiter war happy, dass ich so viele Freunde (oder so etwas ähnliches) unter den Flüchtlingen, Migranten gefunden habe. Und mein neuer Nachbar hat nur gestaunt. "jetzt weiß ich, warum Sie nie Zeit haben". Aber immer, wenn er einen neuen "Gast" begüßt hat, ist er aufgestanden und hat die Hand gegeben. Ich bin beeindruckt. Nix von oben herab - alle auf gleicher Höhe.

Um ca. 0 Uhr 30 waren wir zuhause. Und ich vertrage nicht mal mehr eine Halbe Bier. Peinlich.

Mein Begleiter hat für heute Abend eine Karte für einen Club bekommen. Ich hoffe, dass der Fussballspieler mitgeht, alleine nachts nach Hause, das möchte ich nicht, bin j a für ihn verantwortlich. Ich möchte wirklich nicht mitgehen.

15.06.19

Morgens waren wir auf dem Markt und im Cafè mit meiner Schwester. Am Nachmittag hat er 2 Stunden Deutsch gelernt, ich habe gekocht, bin ja solche Mengen nicht mehr gewöhnt. Ich dachte, es wäre für 2 Tage, aber ich muss mir wohl für heute was anderes zu essen machen, es reicht nur noch für ihn - hoffe ich. Um 18 Uhr sind wir dann wieder zum Stadtfest. Ich ein Bier, er 2 x Cola. Dann haben wir uns so eingewickelte Falafel gekauft. Eine für zwei.

Er soll ja in erster Linie in Richtung Brei essen. Dann haben wir den Fußballspieler getroffen, der ein Gespräch mit dem obersten Fußballboss der Region hier hatte. Ich glaube, man will ihn als Jugendtrainer. Ich bin dann so gegen 22 Uhr nach Hause - es hatte eine tolle Band gespielt. Heute bekam ich dann ein Foto zugeschickt, dass meine Kollegin in Facebook entdeckt hatte. Man ist vor nix mehr sicher.

Mein Gast ist dann in den Club gegangen. um 3 Uhr 30 kam er tropfnass nach Hause - doch alleine, die anderen waren so müde und sind eher gegangen.

Dabei wollte ich auf keinen Fall, dass er nachts auf der Straße ist. Aber bei dem Wolkenbruch war er sowieso alleine unterwegs. Er musste mich dann ja  rausklingeln. Schlüssel habe ich nicht hergegeben. Ein verlorener Schließchip kann sehr teuer werden.

16.06.19

Erstmal Wäsche gewaschen, damit er morgen mit sauberer Wäsche zurück in die Unterkunft fährt. Morgen Nachmittag muss er zum Hausarzt zum Fäden ziehen und er braucht eine Überweisung in die Kieferorthopädische Praxis, zur Kontrolle es Gaumen. Da muss er spätestens am Dienstag hin.

Gefrühstückt hat er so gegen 10 Uhr, dann hat er sich wieder hingelegt und ist nicht wieder aufgetaucht - 13 Uhr 20.

Nachher müssen wir noch gemeinsam eine Email an seinen Hausarzt schreiben und ihn schon mal für morgen ankündigen. Und noch eine an den psychiatrischen Dienst der Caritas in Augsburg, dass er am Dienstag wegen des Arztbesuches, den Termin in Augsburg nicht wahrnehmen kann.


Er hat ja einen Minijob in einem Reifenhandel. Der Vater des Chefs hat ihm versprochen, dafür zu sorgen, dass er endlich einen Deutschkurs bekommt, er würde auch für die Kosten aufkommen. ist das nicht toll? Ich hoffe immer noch, dass ihm diese Firma einen Fulltime-job anbieten kann.

Und dann muss er in den nächsten Tagen zum Finanzamt für den Lohnsteuerjahrsausgleich. Er hat ja vorigens Jahr 3 Monate gearbeitet, die Steuer muss er wieder bekommen. Ich kann das aber nicht von hieraus. Da bin ich zu blöd.

17.06.19

wir sind dann gestern noch spazieren gegangen. Er hat sich gewundert, was sich in dem einen Jahr, dass er weg ist, hier verändert hat- es wird gebaut ohne Ende. Dafür wurden alte (?) Häuser abgerissen, Nachkriegsbauten die nicht den Energieeffizienzvorgaben entsprechen. Dann sind wir ins Industriegebiet und ich habe ihm gezeigt, wo sein Freund jetzt arbeitet.

Abends haben wir dann im Fernsehen Katie Fjorde geschaut. Ich bin danach ins Bett, was er noch weiter angesehen hat, weiß ich nicht. Wollte auch nicht nachfragen.


Heute war dann Abschied. Hab ihm noch ein bisschen Essen für heute Abend mitgegeben und ein sehr gutes Olivenöl zum Salat usw.

Inzwischen ist er schon in Schrobenhausen angekommen und dürfte jetzt beim Arzt zum Fädenziehen sein. Mal sehen, was er schreibt.

Inzwischen:

er war beim Arzt, die Fäden am Gaumen wurden gezogen, eigentlich sollten die sich von alleine auflösen. Dann hat er den Chef seines Minijobs besucht, der sich sehr gefreut hat, dass es ihm gut geht.

Abends spät hat mir dann der Hausarzt eine Mail geschickt und erklärte, was gemacht wurde und was  noch zu tun ist. Ein Wahnsinnshausarzt.

Kurz vorher habe ich mit meinem Freund in USA geskypt. Er kommt voran. Das freut mich sehr für ihn. Aber auch für mich, dass ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte.

18.06.19

Heute morgen mit MS (Uganda - Gaumen) geschrieben und noch einiges erklärt. Dann mit der Rückkehrhilfe geschrieben. Leider bekomme ich da kurzfristig keinen Termin - frühestens in 6 Wochen. Was nun? Der Termin für die Ausländerbehörde für SI (Sierra Leone) ist am kommenden Montag. Bis dahin hätte ich gerne mit der Rückkehrhilfe gesprochen, wie wir an Papiere kommen. Nicht für eine Rückkehr, sondern für eine Arbeitserlaubnis. Mist


AK Asyl - ich warte immer noch auf das Ok für den Ausflug zum Chiemsee am 29. und 30.06. Das dauert und hält auf

Computersprachkurs - es war nur einer da. Ein Tschetschene, der sich sehr gefreut hat, dass er so Privatunterricht bekommen hat. Könnten wir beibehalten. Er ist schon 3 Jahre in Deutschland, hat aber auf dem Land wohnen müssen, wo es keine Deutschkurse gab. Trotzdem hat er in dem Landkreis Arbeit gefunden. Dann wurde es nach Waldkraiburg verlegt und so war die Arbeit wieder weg. Einen Deutschkurs in der VHS hat man ihm nicht genehmigt. Es läuft alles im Kreis.

Ich habe ihm versprochen, mal die Jobanzeigen nach Bodenlegerjobs durchzusuchen.

19.06.2019 - Konversationskurs

Niemand da. Habe aber auch erfahren, dass der Koreaner zur Zeit in Seoul ist. Einige haben Arbeit oder anderen Sprachkurse. Die VHS hat zwar in den Ferien zu, da könnten sie zu uns kommen, aber ich glaube, sie wollen alle Ferien machen. Nur von was?


Ich hatte auch mit der Caritas in Augsburg telefoniert - Mühldorf konnte mir erst in 6 Wochen einen Termin anbieten. Sie sind alle unterbesetzt - und um Hilfe gebeten, wie wir es schaffen können, für meinen "Enkel" einen Pass aus Sierra Leone zu bekommen. Bei der Botschaft hier in München klappt es nicht, das hat man mir bestätigt. Man braucht jemand in Sierra Leone, der den Pass besorgen kann. Die Mutter kann das nicht, warum auch immer.

Man kann den Pass über einen Deutschen Anwalt in SL besorgen, kostet aber 1 bis 2 Tausend Euro. Witzig, wo er hier nicht arbeiten darf, so lange er keinen Pass hat. Schikane, Schikane.

Aber man hat mir doch ein bisschen weiterhelfen können. Ich warte jetzt noch auf eine Mail.

20.06.19

Hoffentlich bekomme ich sie morgen, heute ist ja Feiertag und am Montag müssen wir zur Ausländerbehörde, möglichst bestens informiert.

Dann habe ich heute wieder mal versucht Kontakte zu "ehemaligen" herzustellen, das ging bis Italien und über ganz Bayern. Bis auf  einen konnte ich alle erreichen. Sie haben sich sehr gefreut und waren überrascht, dass ich es ernst gemeint hatte, als ich sagte, ich möchte sie nicht aus den Augen verlieren.

Aber sie fragen mich Dinge, die ihnen die Sozialarbeiter und Ehrenamtlichen Vor Ort erklären solllten und auch Hilfe geben sollten.

Dann geht mein Drucker immer noch nicht. Meine Kollegin ist zur Zeit selbst im Stress und hat wenig Zeit. Jetzt habe ich Uganda gefragt, ob er sich damit auskennt und mir helfen kann. sieht so aus. Vielleicht kann er am Samstag vorbei kommen.

Er will ja im September mit einer Ausbildung bekommen und hat jetzt einen Ordner eines ehemaligen Azubis zuhause und stellt fest, dass es doch viele unbekannte Wörter und Ausdrücke gibt. Er macht gerade B2 und ist auch im Praktikum. Also machen wir einen Tausch - er richtet mir den Drucker ein, ich helfe ihm bei seinen Sprachproblemen.     ein paar Tage später - mein Drucker geht, aber durch andere Hilfe

21.06.19

vor einiger Zeit hatte ich ja geschrieben, dass ich 2 Syrische ehemalige Schüler zum Essen zu mir eingeladen hatte. Da hatte einer erzählt, dass er sich verloben will, aber erst die Auflagen seines künftigen Schwiegervaters erfüllen muss. Gestern habe ich ihn mal gefragt, ob er schon verlobt ist.

Nein noch nicht, er will aber auch nicht mehr. Was anderes hätte mich auch gewundert. Sein Kumpel, der mit da war, hatte bei unserem Treffen schon gesagt " er wird schon wieder normal werden". Er hatte Recht. Sie hängen wirklich zwischen der Kultur, in der sie aufgewachsen sind. So lange sie bei ihrer Familie waren, hatten sie auch keine andere Wahl. Sie lernen sehr schnell hier unsere Freiheit zu schätzen. Was mich sehr freut.


Ein junger Mann ist ja vor ein paar Wochen freiwillig nach Italien zurückgekehrt, er hat dort Bleiberecht für 5 Jahre - hat aber hier in Deutschland eine deutsche Freundin - eine Heirat kommt für ihn aber erst in Frage, wenn er die Familie versorgen kann. Jetzt hat er in Italien die Erlaubnis zum Studium erhalten. alle nötigen Prüfungen hatte er bestanden. Seine nigerianischen Abschlüsse wurden auch in Italien nicht anerkannt.

Das freut mich  jetzt auch sehr, dass er nun in Italien eine Chance bekommt.

22.06.19

Ich habe mich heute mit meinem "Enkel" aus Sierra Leone getroffen. Wir wollen ja am Montag zur Ausländerbehörde und haben uns besprochen.

Er ist wirklich ein toller junger Mann geworden. Jetzt hatte er im Ankerzentrum (er lebt aber in einer GU) eine Freundin aus Nigeria gefunden und nun wird sie am Mittwoch an einen anderen Ort verlegt. Da tut er mir sehr leid. Hier vor Ort eine Freundin hätte ihm gut getan.

23.06.19 - ein bisserl gewhatsappt mit meinen Jungs, ansonsten stinkfauler Sonntag

24.06.19 - Zugfahrt mit meinem "Enkel" nach Mühldorf zur Ausländerbehörde. Er sollte ja bis spätesten 24.06. Kontakt aufnehmen. Also waren wir, ich das erste Mal, er wollte auch gleich seinen Ausweis verlängern lassen. Läuft am Mittwoch ab.

1. Ausweis kann man nicht vorzeitig verlängern. So ein Blödsinn, wenn er doch schon mal da ist.

2. Die Dame hatte gar keine Zeit, sie musste weg. Wir sollen am Donnerstag wieder kommen. Also noch mal 2 Bahntickets kaufen. Ich nenne das unverschämt und Schikane. Wir waren aber n icht die einzigen, die keinen Termin bekommen haben, das "Wartezimmer" war voll. Einige bekannte Gesichter wieder gesehen.

Wir sind dann noch in die Stadt und haben uns einen Kaffee gegönnt.

Dafür bin ich heute um 6 Uhr aufgestanden. Ich konnte in der Nacht nicht schlafen. Die Probleme des jungen Mannes haben mich nicht los gelassen.

Selbst mit Anwalt kommt man nicht weiter, insgesamt hat er schon mehr als 1000 € gezahlt. Die erste Zahlung beim Anwalt gar nicht eingerechnet, die hatten ja mein Kollege (Sprachpate) und ich bezahlt.

Sein Deutsch wird auch immer schlechter. Ich habe mit ihm vereinbart, dass er wieder in die Sprachkurse kommt und dass wir auch zusätzlich zusammenarbeiten. In der Gemeinschaftsunterkunft braucht er ja kein Deutsch. Sehr schlecht. Dabei wartet immer noch das Autohaus darauf, dass er seinen Ausbildungsplatz beginnen  kann.

25.06.19

Nachdem ich gestern über die Ausländerbehörde gemeckert hatte, heute was positives. Ich hatte beim Landratsamt nach der E-Mail der Dame gefragt. Kaum war die E-Mail raus kam ein Anruf von ihr. Der Termin am Donnerstag geht in Ordnung. Sie machte einen recht netten Eindruck. Ich weiss ja auch, dass sie sich an die Vorgaben des Staates halten muss. Ist ja ihr Arbeitgeber. Ich bin ja frei.

Dann habe ich eine E-Mail an die freiwillige Rückkehrhilfe in Deggendorf geschrieben, kurz drauf kam ein Anruf. Auch sehr sehr hilfreich.

Es ist tatsächlich so, dass in Sierra Leone und auch im Senegal Passdiebstähle an der Tagesordnung sind. Sogenannte Priester versprechen den jungen Männern sie nach Europa zu bringen. Sie organisieren Visum usw. Dann fliegen sie gemeinsam mit den Leuten meist nach Paris. Dort angekommen ist der "Priester" mit den Papieren weg. Jetzt verstehe ich auch, warum mein Schützling in Frankreich eingesperrt wurde, er wurde am Flughafen ohne Papiere aufgegriffen.

Voriges Jahr tauchte dann in Facebook eine Nachricht unter seinem Namen mit einem ganz anderen Bild auf. Mein Kollege hatte nur nach dem Namen gesucht. Unser Schützling ist aber gar nicht in Facebook. Das erklärt jetzt so manches.

Computersprachkurs

es war nur der Mann aus Tschetschenien da. Fand er toll, wir haben nicht mit dem Computer gearbeitet, sondern aus einem Lehrbuch verschiedenes durchgearbeitet. Obwohl ja seine Schrift kyrillisch ist, schreibt er sehr gut unsere Blockschrift. Wir haben dann nicht komplett die beiden Stunden durchgemacht, sonderen eine  halbe Stunde früher aufgehört. Im Keller war es so schön kühl, der Hitzeschlag kam beim Rausgehen.

Um 19 Uhr - bin ich ins Ankerzentrum um mich von einer yemenitischen Familie zu verabschieden, die westlich von München eine Wohnung gefunden haben. Der Mann hat sich nicht blicken lassen, schade. Aber von der Frau und den 4 Kindern konnte ich mich verabschieden. Sie ist sehr gebildet - Laborärztin. Es waren viele Frauen da, die ich nicht kannte, aber sie wurden alle auf den Integrationstalk hingewiesen. Allerdings sprechen nicht alle englisch. Müssen eben die Männer dolmetschen. Einer war während der Ferien in Flensburg bei seiner Familie, da er wusste, dass ich für diese Region schwärme hat er mir eine Tasse mitgebracht. Interessant war, dass er sagte, dass er froh sei, wieder im Camp zu sein, da ist es ruhiger als bei seiner großen Familie in Flensburg. Es haben sich bei der Hitze viele vor dem Camp /riesige Gebäude aufgehalten. Alle Nationen, alle Farben, Männer, Frauen und Kinder, es war eine sehr schöne Stimmung. Alle sehr freundlich, auch der Sicherheitsdienst. Alle haben mir bestätigt, dass dieses Camp (Ankerzentrum) ein guter Platz ist. Heimleitung und Sicherheitsdienst seien sehr nett. Das ist doch wirklich schön.

Apropos ruhiger - ich fand es extrem laut, allerdings vor lachen und viele Frauen auf  einem Haufen, die sich auf arabisch unterhalten haben. Da geht die Post ab.

Alles in allem ein schöner Tag.

26.06.19

Ich hatte meinen schwarzen Enkel gebeten unbedingt in den Konversationskurs zu kommen. Vorher hatte ich mich mit einem Kollegen, naja mehr Boss. verabredet, so wollte ich das verbinden. Ich hatte einen Brief vom Anwalt dabei. Dabei ging es um den Sierra Leoner im Ankerzentrum. Klang gar nicht gut für den jungen Mann. Aber ich dachte, vielleicht steht da doch was positives drin, was ich nur nicht erkannt habe. So hat meine Kollege den Brief mitgenommen und noch mal ganz genau studiert. Er hat leider auch nichts positives gefunden. Er muss nach Italien zurück. Das Verfahren würde nur noch mal vom Anwalt aufgenommen werden, wenn er erst mal 750 Euro auf den Tisch legt. Woher nehmen? Und dann kann es trotzdem sein, dass er zwischenzeitlich nach Italien abgeschoben. Ein Verfahren wegen unrechtmäßiger Abschiebung dauert bis zu 2 Jahren. In der Zeit ist er aber schon in Italien.

Mein Enkel - ja auch aus Sierra Leone - ist nicht gekommen. Verschlafen. Ich hatte nur 15 Minuten gewartet. Er kam eine Stunde später und hat sich gewundert, wo ich bin. Da zur Zeit unser Sprachangebot kaum angenommen wird, kam halt auch kein anderer. Da gehe ich nach 15' nach Hause.

Wir hatten ja einen Termin für den Donnerstag bei der Ausländerbehörde. Darüber wollte ich mit ihm sprechen.

Was macht er, fährt am Mittwoch nach Mühldorf - vormittags und schreibt, wo ich bleibe- Aaaaaaaaaaaa . Da soll man nicht ausrasten.

27.06.19

Fahrt nach Mühldorf zur Ausländerbehörde. Er kam ziemlich spät. Wir brauchen noch Fahrtkarten. Also bitte löse 2. Oma ich habe kein Geld. Also macht das Oma. Wir haben dann an der Bahnhaltestelle einen jungen Mann aus dem Kongo getroffen, der zur Zeit auch in der Gemeinschaftsunterkunft wohnt.

Er hat mir erzählt - fast fehlerfreies Deutsch - dass er schon 5 Jahre in München gewohnt hat und dort eine Arbeit hatte. Er musste dann die dortige Unterkunft verlassen und wurde nach Waldkraiburg verlegt.  Jetzt hat er keinen Job mehr und bekommt sein Geld vom Jobcenter. Wie blöd sind wir eigentlich? Jetzt sucht er hier Arbeit. Sobald er Arbeit hat, muss er aus der Unterkunft raus - sucht also auch eine Wohnung. (da habe ich ihm jemand von der Caritas genannt - heute per Whatsapp). Er hat sich nebenbei auch eine selbständige Arbeit aufgebaut. Das Finanzamt hat ihm eine Steuernummer gegeben und will jetzt von ihm Steuern. Meine Frage: wieso bekommst Du dann Geld vom Jobcenter? Weil ich von der Ausländerbehörde in Mühldorf keine Erlaubnis bekommen habe. Jetzt hat er kein Geld mehr, muss aber die Steuern bezahlen. Ich versuche jetzt, für ihn einen Anwalt zu finden, der sowohl bewandert im Ausländerrecht als auch auf dem Finanzrecht ist. Der erste hat schon abgewunken.

Also dann sind wir zur Ausländerbehörde. Die Sachbearbeiterin ist noch sehr jung. War sehr höflich und kooperativ. Nur muss sie sich halt an die Gesetze halten (was ich von den Gesetzen halte, habe ich lieber nicht gesagt). Auf jeden Fall muss er die Geburtsurkunde irgendwie im Original besorgen. Geht evtl. über Vertrauensanwälte in Sierra  Leone - irgendwas zwischen 1 und 2.000 Euro. Ob er dann nicht wenigstens eine vorläufige Arbeitserlaubnis bekommen kann, damit er dafür Geld verdienen kann? Nein, das geht nicht.

Außerdem müssen wir nach Berlin zur Sierra Leonhischen Botschaft fahren und nach einem Pass ansuchen. Wer wird das wohl bezahlen? Ich ahne es.

Am Bahnhof angekommen mussten wir eine Dreiviertelstunde auf den Zug warten. Als der Zug einfuhr, sagte mir, dass er keine Karten hat. Ich wüßte doch, dass er kein Geld hat. Also haben wir diesen Zug verpasst und mussten noch eine Stunde warten. Eieieieeiiiiii.

Und ich hatte es doch eilig. Am Nachmittag ist ja mein Integrationstalk und mit den anderen jungen Mann war ich schon eine halbe Stunde früher verabredet, weil ich ihm die traurige Botschaft nicht vor den anderen sagen wollte.

Ich hatte vor ein paar Tagen den Chef der Freiwilligen Rückkehrhilfe um einen Anruf gebeten. Es ging noch mal um meinen "Enkel". Er hat mir alles noch mal bestätigt, was ich schon am Vormittag erfahren hatte. Hat mir aber wichtige Adressen zukommen lassen.

Sierra Leoner bekommen keine Papiere von den Botschaften, sie wollen ihre Leute nicht zurück haben. Ohne Papiere bleiben sie hier und können hier in unseren Sozialsystemen vergammeln.

Einzige Chance ist, dass er sich um Papiere bemüht, was er ja schon getan hat und jetzt weiterhin machen muss, und damit beweist, dass er zur Mitarbeit bereit ist.

Jetzt muss er den Lehrbetrieb benachrichtigen, dass er im September die Ausbildung nicht anfangen darf. Kacke

am Nachmittag bin ich dann zum Ankerzentrum (anderes Gebäude, das der Stadt gehört, bzw. Vereine und da machen wir unsere Treffen.

Wer nicht eine halbe Stunde früher da war, war der junge Mann. Er kam, als alle anderen auch kamen. angeblich beim Arzt.

Der Talk war wieder mal sehr gut besucht - 15 bis 20 Leute - auch viele neue. Peinlich - ich hatte meinen Rucksache leer mitgenommen. Nur den Brief vom Anwalt hatte ich dabei. Ich werde alt.

Es waren in erster Linie die Yemeniten da, aber auch Jordanier und eine Frau aus Ägypten. Wir haben viel gelacht. Besonders als ich gefragt habe, ob sie unter ihren Tüchern und langen Kleidern und Mäntel nicht ersticken. Nein, sie haben mir ihre Hände und Gesichter hingehalten. Nicht zu fassen, alles kühl, im Gegensatz zu mir.

2 Jungs waren da, einer 17 der Bruder wohl jünger. Sie wollen beide, wie ihre Eltern Medizin studieren und sind traurig, dass sie hier soviel Zeit verlieren.

So lange sie im Ankerzentrum sind, dürfen sie nicht in die Schule, die kleineren Geschwister unter 16 haben dagegen Schulzwang. Wer verstehts?



Wir mussten auch unsere Fahrt am Samstag an den Chiemsee besprechen. Das größte Problem - wer darf morgen mit und wer in 14 Tagen. Das müssen sie alleine besprechen. Ich halte mich raus. Leider musste ich ihnen sagen, dass Kinder nicht mitkönnen, weil wir keine Kindersitze haben. Macht nichts - nehmen wir auf den Schoß. Das geht leider in Deutschland nicht - ungläubiges Kopfschütteln. Ist aber so und auch richtig

Am Ende habe ich dann endlich mit dem jungen Mann wegen seiner Abschiebung sprechen können. Er hat das unheimlich ruhig aufgenommen. Ich mache mir sorgen. Er hatte mir mal gesagt, wenn ich nach Italien zurück muss (Mißhandlungen) bringe ich mich um. Ich habe ihm von meinen Schützlingen erzählt, die nach Italien zurück mussten und jetzt dort nicht mehr weg wollen.

Das sind so die schlimmsten Dinge am Ehrenamt, die mich auch sehr belasten und mich nicht schlafen lassen - bei der Hitze aber auch egal.


Am Abend war dann noch Treffen bei der Caritas. Ein anstrengender Tag. Aber wohl nicht nur für mich. Außer der Organisatorin und  einer jungen Frau, die auch im Ehrenamt mit Kindern arbeiten will und meinem Kollegen war niemand gekommen. Dadurch konnte ich alle meine Sorgen anbringen. Aber auch sagen, wie erfüllend das alles für mich ist. Und ich konnte auch fragen, ob wir meinem "Enkel", ein Ehrenamt anbieten können. Können wir, er kann sofort nächste Woche starten. Er bekommt auch gleich eine Bestätigung zur Vorlage bei der Ausländerbehörde und beim BAMF

28.06.19

Heute morgen kam eine Whatsapp vom "Enkel", er hat eine weitere Vorladung zum BAMF bekommen. Wir treffen uns deswegen am Montag Vormittag bei mir. Wir wollen die Botschaft anschreiben. Muss ihn allerdings loben, das hatte er heute morgen schon alleine (mit Hilfe des Kongolesen) gemacht - per Mail. Wir machen das dann noch mal per Einschreiben, dafür brauche ich aber seine Unterschrift. Und ich will ihm auch sagen, welche Unterlagen er zum BAMF mitnehmen sollte. Die kann er dann bis Dienstag zusammenstellen und sie mir zeigen.

Dann kam auch unser 2. Bürgermeister und hat mir den Papiere und den Schlüssel für den 9-Sitzer gebracht. Der Kreisjugendring ist so lieb und gibt uns das Fahrzeit morgen und in 14 Tagen.

Jetzt könnt Ihr mir für morgen die Daumen drücken. Die Liste mit den Teilnehmern habe ich auch bekommen. Auch der Leiter des Ankerzentrums bekommt sie, damit er weiß, wer nicht anwesend ist und warum.