Urlaub 2017


Dann fange ich mal mit dem Urlaub im Juni 2017 in der Bretagne an


Wenn nur die Fahrt nicht so weit wäre. Nochmal möchte meine Schwester nicht so weit fahren und auch nicht mehr in die Bretagne, ins Finistere.

Ich würde schon gerne und hoffe jetzt darauf, dass es in 2 bis 3 Jahren noch mal klappt, wenn Annie in Rente ist und wir unseren 4 Personen-Ausflug noch mal machen können. Wenn ich gesund bin, wäre ich dabei


Dieser Bericht geht jetzt nicht chronologisch vor, sondern was  mir im Rückblick so einfällt.

Aber los ging es auf jeden Fall am Nachmittag des 1.6. bis ins Elsass nach Bischwiller. Ein einfaches Hotel mit guter Küche und schön zum Draußensitzen.

Am nächsten Tag ging es dann nach Orleans - so eine schöne Stadt, so viele junge Leute, Menschen aller Hautfarben. In Frankreich sind das ja auch meistens dann Franzosen. Wir sind mal durchs Lafayette gezogen. Tolle Sachen, ein herrliches Kaufhaus. Wir waren aber nur gucken.

Wir sind bei schönes Beleuchtung abends an der Loire entlang gegangen, haben einen Stadtbummel gemacht und nach einem Restaurant Ausschau gehalten. Wir standen dann vor einem kleinem Afghanischen Lokal. Der Besitzer saß draußen vor der Tür und wir haben ihn gefragt, ob wir so um 19 Uhr zum

Essen kommen können. Na klar und so haben wir das erste mal afghanisch gegessen. Keineswegs wo weit weg, von dem was ich kannte.

Als Suppe gab es Kichererbsen mit Kartoffeln und Koriander, leicht säuerlich. Werde ich nachkochen.

Dann gab es diverse Teigtaschen und als Hauptgang sehr guten Reis mit Rosinen und Nüssen mit Hackfleischbällchen. Meine Schwester hat dazu ein Bier getrunken und ich einen Saft von der Wassermelone. Und am Schluss den besten Espresso der ganzen Reise.


Jetzt nehme ich die Rückreise gleich mal ein wenig essenstechnisch vorweg; Wir waren wieder in Orleans, sehr spät - warum kommt später - und sind durch die belebten Viertel mit so vielen jungen Menschen gegangen. Ich glaube, wir waren die ältesten. Zum Essen sind wir bei einem Tapa-Lokal hängen geblieben. Und warum? Weil auf der Karte ein obstruses Essen erwähnt war:

Mozzarelle mit Boudin (das ist Blutwurst auf beste franz. Art) und ein Pesto aus grünen Spargelspitzen dazu. Das musste ich einfach probieren.

So abgefahren es klang so gut war es. Dazu gab es für mich spanischenn Rotwein und einen Café Gourmand - auch der besten der ganzen Reise.

Ich wollte dann noch einen Digestiv - auf Empfehlung habe ich mich für einen Birnengeist entschieden - ca. 60 % - puhuhuuuuu


Am Freitag, dem 02.06. sind wir dann in Lesconil angekommen und hatten uns einen Tisch in dem Restaurant buchen lassen, in dem wir auc die beiden vorherigen Jahre gerne gegangen waren. So eine Enttäuschung - schlechtes und auf den Teller geklatschtes Essen - nie wieder!!!!!!!


Der kleine Ort hat sich positv verändert. Es gibt jetzt einen kleinen Supermarkt fürs nötigste, ein kleines Fischgeschäft mit einem sehr netten jungen Inhaber und außerdem kommt jeden Tag der Kutter mit Langustin - und ein Fischer kommt auch noch täglich

und in der kleinen Bar am Hafen gibt es jetzt jeden Sonntag Vormittag Austern. Die beiden Bäcker mit hervorragender Qualität sind auch noch da und der Wochenmarkt am Mittwoch hatte auch alles, was  wir wollten. Vor allen Dingen, wieder die Stände mit den frischen Saubohnen und den Gewürzstand.


Als Ausflüge haben wir nach Brest, Duarnanez, Audierne, Locrónan, Concarneau, Nevez, Tregunc, Quimperle (weite Fahrt, wolkenbruchartiger Regen, tollen Eiskuchen gekauft und fluchtartig wieder nach Hause gefahren - aber das es da schön,  sogar sehr schön gewesen wäre, haben wir doch mitbekommen).


Dann waren wir auf der Ile de Sein - wird ja ein großer Hype darum gemacht - es war schön, aber nicht so schön, wie voriges Jahr auf den Glenaninseln oder vor 2 Jahren auf dem Cap de la Chèvre. Aber auch da haben wir sehr gut gegessen und einen schönen Spaziergang über die Insel gemacht.  Nur alles konnten wir nicht besuchen, da es einfach zu heiß war - sogar meine Schwester, sie hatte ausnahmsweise mal keinen Pullover an.


In Locronan waren wir wieder in der Handstickerei für Baumwollröcke und Blusen - dieses Jahr wurde es für mich eine Bluse, voriges Jahr hatte sich meine Schwester einen langen Rock gekauft - alles schlicht leicht beige mit - Toninton-Stickerei


In Brest - eine erst nach dem 2. Weltkrieg wieder komplett neu aufgebaute Stadt, da die Franzosen sie  selbst zerstört hatten, damit sie der deutschen Wehrmacht nicht in die Hände fällt - haben wir als Sightseeingmittel die Straßenbahn nehmen müssen. Entsprechende Busse gibt es nicht.

Dazu gehört auch die Telepheric (Drahtseilbahn). Bei der Straßenbahnhaltestelle ergaben sich für uns Fragen und so habe ich einen jungen Mann dort gefragt. Es sprach gut Deutsch, kommt aus Tunessien, war  5 Jahre in Stuttgart und ist dann vor einigen Jahren nach Frankreich gegangen. Wir sind dann auch in der Straßenbahn noch ein Stück zusammen gefahren und hatten viel Spaß- wahrscheinlich wurde er aus Deutschland abgeschoben, ich wollte aber nicht fragen.

Mit der Drahtseilbahn sind wir dann über den alten Hafen zu einem riesigen überdachten Freizeitzentrum gelangt. Strenge Personen-  und Handtaschenkontrolle. Das war mal eine alte Schiffszubehörfabrik - die alten Machinen und einer der Produkte stehen noch in den riesigen Hallen.

Man kann da Rollerskater und Trial fahren, es gibt eine große Bibliothek, sowohl Bücher als auch PCs. Man kann Spiele aller Art machen.

Alles kostenlos - auch die Seilbahn war im Straßenbahnpreis von € 2 für den ganzen Tag enthalten.

Wir waren einfach nur begeistert.


Gegessen haben wir in Frankreich sehr oft Muscheln und Langustin, auch einige Male Fisch -  habe alles ich zuhause zubereitet.

Da meine Schwester zwar gerne Fisch ist, aber nicht wie ich, jeden Tag, hat sie beim Auswärtsessen die Gelegenheit genutzt und Fleisch oder Käse gegessen. Sie nimmt ja meist nur eine Vorspeise - ich lieber den Hauptgang und die Nachspeise teilen wir uns dann.

Apropo  Käse - in Concarneau  wollten wir ja in das berühmte Admiral gehen - aus dem Büchern von Bannalec, speziel sein Kochbuch - aber da wollten alle hin, auch das Bistro war ausgebucht. Und so sind wir in ein kleines Hafenbistro gegangen und haben sehr gut eine Kleinigkeit gegessen. Und so eine nette Bedienung. Ich hatte Moules/frites (also Muscheln mit Pommes frites) und meine Schwester hat am Nachbartisch die Vorspeise gesehen

"geschmolzener Camembert". Ob sie  auch nur so eine kleine Portion bestellen kann - ja gerne.

Camembert mit Honig - also in der Tonform unter dem Käse war Honig - der Rand des Tellers war mit Mohn  und rotem Pfeffer garniert - hat alles zusammen sehr gut geschmeckt und  auch der Salat war hervorragend


Alles was schräg gedruckt ist = Rezept oder ähnliches

Da fällt mir noch ein Rezept ein. Bretonisches Tiramisu - auch in Concarneau gegessen

Bretonische Kekse (Galette) in ein Glas, darauf in Lambic - das ist der bretonische Calcados - gedünstete Äpfel - darüber Creme fraiche - die kann man übrigens auch locker aufschlagen - und für die schöne Optik eine Erdbeere oben auf.


Einmal sind wir mit der Fähre von Loctody nach Iletudy gefahren - mit dem Auto ein Weg von 40 km - mit der Fähre 200 m

Da war ein Straßenfest mit Straßenclowns, mit lustigen selbst zu bereibenden lustigen Autos für Kinder, eine typischen bretonischen Band und vieles mehr.

In einem kleinen Geschäft habe ich ein hübsches Armband für meine Enkelin gekauft. Es war ein sehr schöner Tag.


Ein paar Tage später wollten wir noch mal auf die Halbinsel, um meiner Enkelin noch etwas zu kaufen, aber leider war der Motor der Fähre kaputt und mit einer schnellen Reperatur so lange wir noch da waren, war nicht zu rechnen. Schaaade


Was dieses Jahr sehr negativ aufgefallen ist ist die Hundescheiße - sorry, aber es ist so - überall Tretminen. Keiner denkt daran, den Dreck des Hundes wegzuräumen, übrigens auch die Deutschen Touristen nicht.


Ich habe sehr zum Leidwesen meiner Schwester viel fotografiert. Sie kann das gar nicht verstehen, aber sie friert ja auch, wenn ich schwitze.

Aber der Urlaub war wunderbar, vielleicht gerade wegen der Gegensätze. Wenn es aber darum geht sich über andere zu amüsieren, dann sind wir uns sehr ähnlich. Wie  müssen uns gar nicht ansehen, wir kennen das Gesicht der anderen auch so.


Nun zur Heimfahrt: ich hatte morgens ein sehr ungutes Gefühl und war recht ängstlich. Autofahren mag ich sowieso nicht so gerne - und dann Urlaub in  der Bretagne, der kürzeste Weg!! Unser GPS hatte uns auf der Hinfahrt von Orleans über Nantes ins Finistere geleitet, auf der Rückfahrt über Rennes.

Zum Glück. denn genau beim Umrunden von Rennes ist ein Reifen kaputt gegangen. Wir konnten auf dieser breiten Straße rechts ranfahren in die Einfahrt einer Baustofffirma. Also meine Schwester: geh mal rein und organisier was -  habe ich gemacht, auf dem Weg ins Büro "ogott wie heißt das denn alles"

Im Büro waren sie sehr hilfsbereit, dann kam noch ein Arbeiter, der sich des Autos und des Reifens angenommen hat. Also wir brauchen einen Abschleppwagen. Der kam dann nach ca. 1- Stunde und hat uns zu einem Autoreparaturbetrieb am Rande der Stadt gebracht. Das war so gegen 12 Uhr.

Da hieß es dann, dass es bis 17 Uhr dauert. Aber unser Abschleppfahrer hat schnell reagiert und gesagt, dass das zu spät ist, wir hätten in Orleans noch einen Termin. Also haben wir das Auto um 15 Uhr bekommen.

Für ein Sightseeing in Orleans, dieser wunderschönen Stadt, hat es nicht mehr gereicht, aber eben für einen Besuch in dem Tapaslokal.

Am nächsten Tag ging es dann weiter ins Elsass, wo wir uns am Abend im Restaurant in unserem Hotel mit Victor und Annie getroffen haben.

Ein wunderschöner Abend.

Zurück dann am letzten Ferientag in Bayern, sowohl der Pfingstferien als auch des langen Wochenendes. Aber schon nach 4 Stunden waren wir zuhause.

Trotz der großen Baustellen ging es recht zügig - auf unsere Seite - die armen Schweine auf der anderen.

Dann  kam noch mal viel Arbeit das Auto auszuladen und alles die Treppen raus - Bier, Wein, Cidre, Cidrebowls und und und


FAZIT:   Ich will wieder hin. Sehe aber erst mal keine Möglichkeit mehr  und muss auch anfangen auf mein Geld  zu achten.

Die anderen Belange sind mir eben auch sehr wichtig.